Der Begriff Séance bedeutet – so wie wir ihn verwenden – Geister-Sitzung oder Geister-Anrufung. Ca. 20 Personen sitzen im Oval. Darunter befindet sich das Physikalische Medium Kai. Hinter ihm befindet sich das sogenannte „Kabinett“. Ein mit Stoff abgetrennter Bereich. In der westlichen Tradition benutzt man es, wie eine Art Batterie. Abgetrennt von den Anwesenden reichern sich darin feinstoffliche Energien an.
Dann fassen sich alle an den Händen, das Licht wird gelöscht, Musik ertönt, alle singen und das Medium atmet sich anhand einer speziellen Technik in seine Trance. Nach einigen Minuten „übernimmt“ der „Kontrollgeist“ das Medium und spricht aus ihm. Es handelt sich dabei um einen verstorbenen Parapsychologen. Wir bevorzugen allerdings eine holistische Sicht auf die Persönlichkeiten von Individuen und würden niemals darauf bestehen, dass es sich dabei um eine 100%ige Entsprechung des vormals irdischen Wesens handelt. Diese, sagen wir mal, „Alternativpersönlichkeit“ des Mediums führt durch den Abend.
In den folgenden Stunden erläutert also die veränderte Stimme des Mediums im Namen der Geister den Grund ihres Kommens und alle möglichen philosophischen Themen, Jenseitskontakte spielen dabei keine übergeordnete Rolle, passieren aber.
Parallel dazu zeigen sich im Raume unter unterschiedlichen Graden Beleuchtung spannende Anomalien oder Phänomene, die die tatsächliche Anwesenheit der Geister belegen. Das plötzliche Erscheinen von Gegenständen im Rotlicht. Das Auftreten unerklärlicher Lichter in der Dunkelheit, genauso aber auch Berührungen durch verstorbene Verwandte. Geisterhände zeigen sich im Gegenlicht beleuchteter Gegenstände, während alle Hände der Anwesenden Hand in Hand sitzen. Unter diesen Bedingungen werden beispielsweise auch selbstleuchtende Gegenstände von den unbekannten Kräften der Geister den Sitzern aus den Händen genommen, durch den dunklen Raum getragen und anderen beispielsweise auf den Kopf gelegt. Andere Gegenstände wiederum werden in unglaublicher Manier durch den Raum gewirbelt, während alle sich gegenseitig an den Händen halten (Medium wird an Armen und Beinen gehalten) und staunend das Schauspiel beobachten.
Höhepunkt des Abends ist das Absondern oder Auftreten einer rätselhaften Substanz im Rotlicht, genannt „Ektoplasma“. Meistens sichtbar aus dem Körper des Mediums sich absondernd, beobachten die Beisitzer seine Eigenbeweglichkeit und Formbildungsfähigkeit. Aus seinen Anhäufungen oder direkt aus dem Mund tretend, bilden sich verstorbene Haustiere, Geisterhände, Gesichter und Köpfe Verstorbener und Geistführer – und sogar deren ausgewachsene Gestalten.
Die Geistige Tradition, dem dieses Geschehen entspringt, heisst „Moderner Spiritualismus“ und ist das westliche Pendant seit Anbeginn der Menschheit überall auf der Welt existierender „Geister“-Traditionen.